Zwei Professorinnen der HEdS-FR setzten auf pädagogische Innovation, um den Unterricht in einem Thema zu erleichtern, das die Studierenden oft als aufwendig empfinden: Statistik.
Sandrine Pihet und Katia Iglesias stützten sich auf mehrere Feststellungen. Erstens ruft die Lehre der Statistik bei den Studierenden der Pflege, der Osteopathie oder anderer Studiengänge im Bereich Gesundheit starken Widerstand hervor. Zweitens sind die Kenntnisse und der Unterstützungsbedarf sehr heterogen, was den Unterricht in einer grossen Gruppe äusserst aufwendig und wenig effizient oder sogar demotivierend macht. Schliesslich fehlt den Studierenden die langfristige Sicht in Bezug auf den Nutzen der Forschung im Allgemeinen und der Statistik im Besonderen für die Gesundheitsberufe.
Für die beiden Professorinnen und Forscherinnen besteht aber kein Grund für Fatalismus. In der Überzeugung, dass eine individuelle Unterstützung gewisse Vorbehalte ausräumen würde, haben sie eine innovative Lösung entwickelt, die auf die heterogenen Bedürfnisse der Studierenden abgestimmt ist und keine zusätzlichen Ressourcen für die Betreuung erfordert.
Es werden unterschiedliche Methoden vorgeschlagen. Der Kurs wechselt zwischen Methoden mit Fokus auf dem Unterricht (Vorträge, Beispiele) und Methoden mit Fokus auf den Studierenden (E-Learning-Übungen mit individuellem Feedback und betreutes Arbeiten mit Gruppen-Feedback). Durch das E-Learning werden Ressourcen für die Betreuung in Kleingruppen frei, wobei eine Lehrperson während des ganzen Lernprozesses die gleichen Studierenden betreut.
Die Rückmeldungen der Studierenden waren äusserst positiv. Aufgrund dieses Erfolgs wird das Material nun auch in den fünf Studiengängen des Bereichs Gesundheit der HEdS-GE sowie an der Hochschule «La Source» verwendet.
Für dieses Projekt erhielt die HEdS-FR den zweiten Preis des First Teaching Innovation Awards der HES-SO Freiburg. Im Juli zeichneten die Generaldirektion der HES-SO//FR und die Gruppe «Unterrichtsmethoden der Zukunft» Dozierende mit dem First Teaching Innovation Award aus. Mit einem Projekt über Forschungsethik gewann die HEdS-FR ebenfalls den dritten Preis sowie den Sonderpreis der Jury, an Gerhard Kalbermatten verliehen, für ein Unterrichtsmodul, bei dem digitale Geräte als Lehrmittel einsetzt werden.