Begleitung von pflegenden Angehörigen

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Die effiziente Unterstützung von pflegenden Angehörigen und die optimale Nutzung vorhandener Ressourcen sind mögliche Massnahmen, um im Kontext des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen die Pflegequalität aufrechtzuerhalten. Im Rahmen des Projekts MeetMyNeeds stellt sich die HEdS-FR dieser Herausforderung anhand einer innovativen Evaluation der Bedürfnisse von pflegenden Angehörigen.

Angesichts des Mangels an Gesundheitspersonal und der Tatsache, dass die Fachkräfte selten systematische Instrumente einsetzen, um die Bedürfnisse von pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz zu evaluieren, lancierte Sandrine Pihet, Forscherin an der HEdS-FR, im Jahr 2017 das Forschungsprojekt MeetMyNeeds. Ziel des Projekts ist eine Effizienzsteigerung des Gesundheitswesens durch eine Gesamtbetrachtung der Bedürfnisse von pflegenden Angehörigen, die quer zu den verschiedenen Fachkräften liegt, um eine systemische Organisation zu ermöglichen.

«Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis. Es kommt selten vor, dass man sich auf eine so grosse und vielfältige Begleitgruppe stützen kann: 35 Gesundheitsfachpersonen aus 27 Organisationen haben gemeinsam mit uns nach den geeignetsten Lösungen gesucht.»

Noémie Pasquier, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HEdS-FR und Projektkoordinatorin

Um dies zu erreichen, entwickelte die HEdS-FR zusammen mit Ingenieuren der HES-SO//Wallis eine spezifische Online-Plattform – ein zielgerichtetes Evaluations- und Orientierungsinstrument für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz. Dank dieser Plattform können die Fachkräfte ihre Ressourcen gezielt einsetzen, um den Fokus auf besonders vulnerable Personen sowie auf Tätigkeiten zu legen, bei denen der Faktor Mensch von zentraler Bedeutung ist.

2020 brachte die HEdS-FR einen Prototypen hervor, der auf den Angaben von 68 Akteuren und 36 pflegenden Angehörigen basierte. Anschliessend führte sie mit 14 Akteuren und 10 Angehörigen spezifische Benutzertests durch, woraus schliesslich eine Version resultierte, die für die ganze Vielfalt an Endnutzern zugänglich ist.

Das Ziel wurde erreicht, trotz Corona! Basierend auf den Ergebnissen aus den Interviews erstellte die HEdS-FR ein präzises Pflichtenheft, um den Prototypen so weiterzuentwickeln, dass er den Bedürfnissen der pflegenden Angehörigen und des sozialmedizinischen Netzwerks so gut wie möglich entspricht. Dieses Projekt dürfte in den kommenden Jahren noch von sich reden machen.

«Dieses Instrument zielt im Detail auf viele Probleme ab, die man in der Betreuung von Angehörigen antrifft und nach denen uns nur wenige Fachpersonen fragen. Diese Art der Evaluation sollte pflegenden Angehörigen automatisch angeboten werden, um eine Erschöpfung zu erkennen und zu verhindern.»

Stimme einer pflegenden Angehörigen