Am 23. März hat der Fernunterricht Einzug in den Studiengang Pflege gehalten. Diese mehr als tiefgreifende Umwälzung hat zu einer Umgestaltung des Ausbildungsprogramms für den Rest des Jahres 2020 geführt.
Infolge der Entscheide des Bundesrats und der kantonalen Behörden kündigte Jacques Genoud, Generaldirektor der HES-SO//FR, am 13. März an, dass der Präsenzunterricht eingestellt wird und alle Kurse ab Montag, 23. März 2020, im Fernmodus durchgeführt werden. Während einer Woche arbeitete der Lehrkörper der HEdS-FR intensiv an der Anpassung der theoretischen Kurse. Auch die praktischen Ateliers durften nicht mehr im Präsenzmodus durchgeführt werden. Die Lehrpersonen mussten also Einfallsreichtum beweisen, um Wissen zu vermitteln. So entwickelten sie zahlreiche Lehrmittel wie Foren, Quiz oder Filme und stellten die für eine beispielhafte Praxis notwendige Dokumentation zur Verfügung.
«In der praktischen wie auch in der theoretischen Ausbildung wurde besonders darauf geachtet, den Kontakt mit den Studierenden aufrechtzuerhalten.»
Jacques Mondoux, Dekan des Studiengangs Pflege
Während des Monats Mai 2020 führte die HEdS-FR eine Umfrage zu den Erfahrungen der ersten Wochen mit Fernunterricht durch. Diese Umfrage wurde durch die pädagogischen Beraterinnen beim Lehrkörper und den Studierenden durchgeführt. Sie erlaubte der Direktion der Hochschule, Bilanz über diese Zeit zu ziehen, aber auch ihr Vorgehen für die folgenden Monate anzupassen. Die wichtigsten Punkte mit Handlungsbedarf, die bei den 30 Lehrpersonen des Studiengangs Pflege und 268 Studierenden (154 des Studiengangs Pflege) erhoben wurden, betrafen den hohen Zeitaufwand des Fernunterrichts (96 % des Lehrkörpers / 54 % der Studierenden), die schlechtere Lernqualität (56 % / 62 %), die schlechten Arbeitsbedingungen (11 % / 21 %) oder die Organisations- und Motivationsschwierigkeiten der Studierenden (38 %).
Basierend auf diesen Erkenntnissen und den im Sommer getroffenen Entscheiden wurde das Programm des Studiengangs Pflege für den Beginn des Studienjahres 2020–2021 angepasst. So wurden die im Frühling gesammelten Erfahrungen in den theoretischen Kursen umgesetzt, die ab November im Fernmodus durchgeführt wurden. Gleichzeitig wurden die im Rahmen der Studie erhobenen Stärken beibehalten. Die praktischen Kurse sowie die Prüfungen wurden unter Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften im Präsenzmodus durchgeführt.