Prestations - Evaluation clinique infirmière 1

Klinische Beurteilung durch Pflegefachpersonen

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Die klinische Beurteilung ist ein Werkzeug zur Verbesserung der Pflegequalität und der Pflegesicherheit. Seit 2017 bietet die HEdS-FR eine Weiterbildung zur Stärkung der entsprechenden Fertigkeiten an. Nach drei Jahren und 237 ausgebildeten Personen hat die Hochschule Bilanz gezogen und ihr Angebot erweitert.

Die klinische Beurteilung erlaubt eine differenziertere Beurteilung klinischer Situationen, erleichtert die interprofessionelle Zusammenarbeit und führt zu einem besseren Verständnis zwischen Gesundheitsfachpersonen. Als Werkzeug zur Beurteilung des Gesundheitszustands einer Patientin oder eines Patienten stärkt sie ebenso die unabhängige Rolle der Pflegefachperson. Seit ihrer Einführung wurde die Weiterbildung hauptsächlich von Personen absolviert, die in der Spitex oder in einem Pflegeheim tätig sind.

Zur Qualitätssicherung hat Marie-Elise Verga, Pflegeexpertin APN und Dozentin im Rahmen dieser Weiterbildung, den Mehrwert dieses Kurses für die Teilnehmenden wie auch für die Institutionen analysiert. Ihre Umfrage hat aufgezeigt, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Schwierigkeiten haben, die erworbenen Kompetenzen im Alltag umzusetzen. Grund dafür ist oft ein Mangel an Selbstvertrauen und/oder an Begleitung.

Deshalb hat die HEdS-FR eine Kursreihe entwickelt, um die Teilnehmenden durch Simulationen mit verschiedenen Situationen zu konfrontieren. Ziel dabei ist es, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer üben, praktische Erfahrungen sammeln und Selbstvertrauen gewinnen können. Durch die Konfrontation mit Fallsituationen wird ihr Vorgehen in einem geschützten Rahmen geprüft.

Die Corona-Krise hat zwar dazu geführt, dass die geplanten Kurse verschoben werden mussten, vor allem aber hat sie Marie-Elise Verga gezeigt, wie wichtig diese Weiterbildung ist und dass sie den aktuellen Bedürfnissen entspricht: «Die klinische Beurteilung gibt den Pflegefachpersonen zusätzliche Werkzeuge an die Hand, um eine Verschlechterung schneller zu erkennen. Dieses Werkzeug erlaubt, die Stabilität des Gesundheitszustands differenzierter zu beurteilen. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise und im Wissen, dass sich der Zustand von Covid-19-Patienten schneller verschlechtern kann, wird also nicht nur die Pflegequalität verbessert, sondern auch die Pflegesicherheit.»