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Ein historisches Jahr

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Im Kanton Freiburg übernimmt das KFO die Führung und die Vorbereitungen in Bezug auf eine ausserordentliche Lage. Das KFO setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern aller Dienste zusammen und stützt sich beim Ergreifen von Massnahmen auf die Spezialisten und ihre spezifischen Kenntnisse.

Am 13. März 2020 kündigte der Bundesrat Lockdown-Massnahmen an. Während die Schweizer Bevölkerung angehalten wurde, zu Hause zu bleiben, um die Ausbreitung der Epidemie einzudämmen, organisierten sich die Behörden hinter den Kulissen. Im Kanton Freiburg koordiniert Christophe Bifrare, Chef des kantonalen Führungsorgans (KFO), die Aktivitäten der verschiedenen an der Bewältigung der Gesundheitskrise beteiligten Instanzen. Er hat seine neue Funktion als Vorsteher des Amts für Bevölkerungsschutz und Militär im Januar übernommen. Schnell hat das Coronavirus den Rhythmus seines Alltags diktiert.

Wie haben Sie die Aktivierung des KFO vorbereitet?

Seit Januar hat der Bund die Verbreitung von SARS-CoV-2 genau verfolgt und die Kantone informiert. Mir wurde schnell klar, dass wir vor einer noch nie dagewesenen Situation standen, deren Bewältigung weitreichende Kompetenzen des KFO erforderten. Das Ziel bestand darin, den Strukturen zu ermöglichen, «Massnahmen zur Abwendung ernster und unmittelbar drohender Gefahr» gemäss den Anforderungen der kantonalen Verfassung zu ergreifen. Vor dem schweizweiten Übergang von der besonderen zur ausserordentlichen Lage passte der Freiburger Staatsrat seine Funktionsweise an. Ich für meinen Teil beschäftigte mich eingehend mit den Direktionen und Diensten des Kantons, um das KFO-Team zusammenzustellen. Aufgrund der gesundheitlichen Natur der Krise arbeiteten wir von Anfang an mit der Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) und dem Kantonsarztamt (KAA) zusammen.

In dieser Krise wurde das KFO durch die HEdS-FR ergänzt. Nach welchen Kompetenzen haben sie gesucht?

Die HEdS-FR arbeitete seit Beginn der Pandemie direkt mit der GSD und dem KAA zusammen, insbesondere für die Umsetzung von Video-Tutorials über Hygienemassnahmen zuhanden der Pflegeheime und für den Aufbau des JobCenter/AppuiCovid. Im April wurde die Direktorin der HEdS-FR, Nataly Viens Python, zum Mitglied der KFO ernannt. Dies war ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung des KAA, denn dieses war sehr stark an der Bewältigung der Krise hauptsächlich gesundheitlicher Natur beteiligt. Die Kompetenzen und Verstärkungen mussten dort gesucht werden, wo sie vorhanden waren. Die HEdS-FR verfügte über die Kenntnisse und die logistischen und technischen Mittel, um den Bedürfnissen der Gesundheitseinrichtungen zu entsprechen. Ausserdem war die Hochschule dank ihres Netzwerks in der Lage, schnell und effizient auf den Personalbedarf der Gesundheitseinrichtungen zu reagieren.

Was nehmen Sie aus dieser Zusammenarbeit mit?

Nataly Viens Python hat eine konsequent lösungsorientierte Vision. Indem sie Themen ohne Tabus ansprach und die Zusammenarbeit wertschätzte, brachte sie eine interessante Dynamik ins KFO. Auf der Grundlage ihres Kerngeschäfts und ihrer Kompetenzen schlug die HEdS-FR der Bevölkerung nützliche Lösungen vor, z. B. das Telenursing. Durch ihre Unterstützung der Hotline und des Contact Tracings beteiligte sie sich auch an den Hauptaktivitäten des KFO. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass es keine Patentlösung gibt. Das föderalistische System der Schweiz erlaubte es jedem Kanton, seinen eigenen Weg zu finden. Durch die Krise ist mir bewusst geworden, welche ungeahnten Ressourcen in unserem Kanton vorhanden sind. Und was für eine Freude, sich auf eine «Perle» wie die HEdS-FR verlassen zu können.

Christophe Bifrare

Christophe Bifrare ist Vorsteher des Amts für Bevölkerungsschutz und Militär und des Führungsstabs des Kantons Freiburg.